Die Geschichte des Tees in China
Die Geschichte des chinesischen grünen Tees reicht bis zu 5000 Jahre in die Vergangenheit zurück.
Einer chinesischen Legende nach soll der damalige Kaiser Shennong persönlich den Tee entdeckt haben, als dieser einen Kamelien-Strauch verbrannte und dessen Aroma bemerkte.
Zunächst setzte sich der Grüntee als Luxusprodukt der Oberschicht Chinas durch.
Aus dem 59 v. Chr. erschienenen Buch „Ein Vertrag mit einem Diener“, welches sich mit der Zubereitung und dem Kauf des grünen Tees befasst, lässt sich schließen, dass zu dieser Zeit der Tee bereits ein verbreitetes Handelsprodukt darstellte und zur täglichen Nahrung dazugehörte.
Die Heilwirkungen des Tees, welche eine der hauptsächlichen Gründe für den Konsum darstellte, wurden im 4.Jahrhundert von Kien Lung beschrieben.
Der chinesische grüne Tee wurde ab etwa 400 n. Chr. immer mehr Bestandteil der Alltagskultur Chinas. 780 n. Chr. schrieb der Tang-Gelehrte Lu Yu das Buch „Ch’a Ching“ (Das Buch vom Tee), welches sich spezifisch mit dem Grüntee befasste und in dem er 24 Anforderungen für die Herstellung aufstellte.
Seiner Auffassung nach würde bei nur einem nicht beachteten Kriterium die Herstellung scheitern.
Auch wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber Honig oder anderen Aromen im Tee, gilt er heute als „Heiliger“ und Purist des chinesischen Grüntees.
Die Popularität des Tees stieg derweil immer weiter an, sodass im 7.Jahrhundert bereits die erste Teesteuer eingeführt worden ist.
Um die Zubereitung und Aufbewahrung des chinesischen Grüntees zu erleichtern, wurde während der Tang-Dynastie (4. oder 5. Jahrhundert n. Chr.)der Teeziegel erfunden, bei dem die Teeblätter in Ziegelform gepresst worden sind.
Dies erleichterte den Transport und sorgte für eine lange Lagerfähigkeit des Tees.
Jedoch kann diese Form der Lagerung zu einem Verlust an Inhaltsstoffen bei der Herstellung führen.
Allerdings waren die Teeziegel so begehrt, dass sie bis ins 20. Jahrhundert als Zahlungsmittel verwendet werden konnten.
Während der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.), also der Ursprungszeit der klassischen Teezeremonie, wurde der erste aufgeschäumte Pulvertee hergestellt.
Als jedoch die Mongolen im 13.Jahrhundert China überfielen und besetzten, wurde der grüne Tee als Pulvertee nach und nach abgeschafft.
Die Mongolen zogen nämlich den gröberen, gekochten Blättertee dem feinen Pulvertee vor.
Die heutige Form des Abgießens ganzer Teeblätter stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644 n. Chr.).
Zu dieser Zeit wurden aus Porzellan und Keramik neue luftdichte Behälter hergestellt, die es ermöglichten die Teeblätter für längere Zeit aufzubewahren, was ein Zermahlen und Pressen des Tees nicht mehr notwendig machte.
Viele Rituale, Utensilien und Techniken der Zubereitung des grünen Tees wurden in dieser Zeit im alten China entwickelt, wie beispielsweise eine passende Teekanne mit Griff.
Generell sind die meisten Errungenschaften der Teekultur auf das alte China zurückzuführen.
Teesorten China
Seit Tausenden von Jahren wird in achtzehn der zweiundzwanzig Provinzen Chinas Tee angebaut.
Eine reiche Tradition und die geografische Vielfalt hat eine Fülle an Teesorten hervorgebracht.
China gilt nicht zu Unrecht als Mutterland des Grüntees und Teeanbaus. Eine Bezeichnung „chinesischer Tee“ ist quasi bedeutungslos, da es eine endlose Fülle spezifischer Arten und Variationen chinesischer Tees sind.
Dennoch kann chinesischer Tee in fünf Haupttypen unterteilt werden.
Die Variationen jeder dieser Typen ergeben sich aus Region, die Sorte der Teepflanze sowie dem Verfahren zur Verarbeitung der rohen Teeblätter.
Grüner Tee
Grüner Tee wird als ein nicht oxidierter Tee eingestuft, weil die Blätter unmittelbar nach der Ernte entweder erhitzt oder bedampft werden, um eine Oxidation zu verhindern.
Überraschender Weise gehört grüner Tee in China zu der am wenigsten verarbeiteten Sorte obgleich chinesischer grüner Tee die längste Tradition vorweisen kann.
Grüner Tee wird in den chinesischen Provinzen Zhejiang, Anhui oder Jiangsu angebaut. Kannen aus Yixing eignen sich am besten zur Zubereitung eines chinesischen Grüntees
Chinesischer roter Tee
„Hong Cha“ roter Tee ist bei uns in den westlichen Ländern als schwarzer Tee bekannt und gehört zu den beliebtesten chinesischen Tees.
Roter Tee ist vollständig oxidiert und wird in vielen Provinzen wie Sichuan, Hunan, Yunnan oder Anhui produziert.
China Oolong Tee
Oolong-Tee vereint durch eine teilweise Oxidation die Eigenschaften des schwarzen und grünen Tees.
Dieser stammt aus den Bergen der Fujian Provinz und wurde durch chinesische Auswanderer nach Taiwan exportiert.
Diese brachten Pflanzen und Oolong-Tee Produktionstechniken mit nach Taiwan und sorgten damit für den kometenhaften Aufstieg Taiwans, zum besten Oolong-Produzenten.
Wie auch für grünen Tee ist zur Zubereitung eines Oolong eine Kanne aus Yixing am besten geeignet.
Komprimierter / gepresster chinesischer Tee
Als eine der ersten Handelsware, wurde Tee komprimiert und gehärtet, um es für Transport und Lagerung kompatibler zu machen.
Gepresster Tee ist wegen seiner Form auch als „Ziegel-Tee“ bekannt.
Der berühmteste der komprimierten Tees ist der Pu Erh Tee aus der chinesischen Provinz Yunnan.
Pu Erh Tee gilt als einziger Tee, welcher mit dem Alter besser wird. 15 Jahre alter Pu Erh Tee ist in China keine Seltenheit und wird zu entsprechend hohen Preisen gehandelt.
Außer in Yunnan wird gepresster Tee auch in Hubei oder Sichuan produziert.
natürlich aromatisierter Tee
Durch mischen mit duftenden Blumen während der Verarbeitung entstehen natürlich, harmonisch abgestimmte Tees.
Der berühmteste aller, auf diese Weise hergestellte Tee aus China, ist der Jasmin-Tee.
Dieser wird zwar in allen 18 Provinzen hergestellt, doch gilt Guangxi als Hersteller der besten und hochwertigsten Jasmin-Tees.
Aber auch Blumen wie Magnolien und Rosen werden für eine natürliche Aromatisierung von Tee genutzt.