Der Genuss des smaragdgrünen Matcha aus einer Matchaschale ( Chawan ) ist ein Erlebnis und wahre Freude. Die Schale ist groß und der Inhalt nicht mehr als zwei Schluck. Eine Chawan ist das wichtigste Element für die Tee-Zeremonie. Die Schale zeigt sich in verschiedenen Formen, Designs oder Farben und wird bis heute in den unterschiedlichsten Brennöfen Japans hergestellt. Jede Matchaschale besitzt ihren eigenen einzigartigen Charakter, welcher durch die verschiedenen Abhängigkeiten von Ofen, Formen oder Farben hervorgerufen wird. Attraktiv, unterhaltsam, Kunstobjekt, sind einige Attribute neben dem Teegenuss, einer edlen Matcha-Schale. Die Zeit des 15. Jahrhunderts brachte die Schönheit in die bis dato rustikalen Teeschalen. Viele Stil prägenden Töpfer wurden in dieser Zeit geboren und sorgten irgendwie für eine wahre Explosion an Kreativität in der Geschichte der japanischen Tee-Keramik.

Raku-Schalen

Raku wurde einst von Chōjirō [長次郎], einem Urahn der Familie Raku, während des 15. Jahrhunderts entwickelt. Gemäß alten Schriften kam Chōjirō´s Vater ursprünglich aus dem Nachbarland China und brachte die so genannten Sancai Techniken aus seinem Heimatland mit. Bei der Sancai Technik handelt es sich um eine Mehrfarben Glasur, welche im Raum Kyoto seiner Zeit nur wenige Töpfer beherrschten. Chōjirō war einer dieser brillanten Töpfer. Überlieferungen zu folge entstand Chōjirō´s erste Teeschale im Jahr 1579. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die technischen Wurzeln von Raku als auch Sancai in China zu finden sind.

Im wesentlichen unterscheiden sich Raku von Sancai Keramiken durch Ästehtik, Form, die Art des Tons und Glasur. Gemeinsamkeiten sind in den natürlichen und organischen Brenntechniken zu finden. Obwohl die Raku Technik auf die der Sancai zurückzuführen ist, findet sich der signifikante Unterschied in der monochromen Glasur der Raku-Keramiken. Auch Rikyû´s Ideal der Wabi-Ästehtik hatte einen großen Einfluss auf die Arbeiten von Chōjirō. Raku wurde durch den Einfluss beider, Chōjirō als auch Rikyû geboren. Die Tatsache, dass das Haus Chōjirō´s nicht unweit des Palastes Jurakudai in dessen Räumen Rikyû lebte, lag, war von zentraler Bedeutung für die Geburt und die Förderung der Chōjirō Raku Teeschalen.