Sen no Rikyu 千利休 wurde 1522 in Sakai geboren und war der bedeutendste Teemeister Hideyoshis, eines japanischen Politikers des 16. Jahrhunderts, der japanischen Sengoku-Zeit.
Dieser einigte Japan nach 10 Jahren des Bürgerkriegs.
In der Position als Teemeister hatte Rikyu die Möglichkeit diplomatisch tätig zu sein, da man eine Teezeremonie friedlich abhielt und er verschiedenste Einladungen aussprach.
Rikyu hat viele Regeln aufgestellt und gesammelt, wie man eine Teezeremonie abhält, die sogenannten Hyakush.
Dabei ist nicht gesichert, ob alle Regeln tatsächlich von Rikyu stammen, oder schon vorher entstanden sind. Teilweise stammen die Aufzeichnungen auch aus späterer Zeit.
Es besteht eine enge Verbindung der Teezeremonien mit dem Zen.
So wurde die Teezeremonie im Alltag eingebaut, verband höchste spirituelle und philosophische Ansprüche, die man auch als einen Lebensweg, den „Teeweg“, bezeichnet.
Rikyus Vater war ein Lagerhausbesitzer namens Tanaka Yohei.
Schon in der Jugend begann Rikyu die Teezeremonie zu studieren, dabei war sein erster Lehrer Kitamuki Dochin.
Dieser lehrte ihn die Teezeremonie für den Empfangsraum. Später erlernte er von Takeno Joo die Zeremonie für das strohgedeckte Teehaus.
Er lebte im Daitoku-ji- Tempel in Kyoto, der eine lange Tradition der Teezeremonien aufwies.
Auch sammelte Rikyu Spenden für ein Tor dieses Tempels, weshalb er heute noch vor Ort mit einer Statue geehrt wird.
Rikyu wurde Teemeister des Oda Nobunaga .
Nach dessen Tod war er Teemeister des Nachfolgers Hideyoshi.
Als Teemeister erlangte Rikyu großen Einfluss auf Hideyoshi, auch wenn er formell nur für den Tee zuständig war.
In seinen späteren Lebensjahren praktizierte Rikyu das Wabi-cha, ein Lebensweg, der davon ausging, dass Tee und Zen eins seien.
Dabei wählte er bestimmte Gegenstände aus, die bis heute als reine Teezeremonie gelten. Sein beispielhafter Aufbau der Teezeremonie ist heute in seinem Teehaus Taian (待庵) im Tempel Myōki-an in der Nähe von Kyōto zu sehen.
Auch achtete Rikyu auf die richtige Architektur des Teehauses.
Nach der großen Teeversammlung am Kitano-Schrein 1587 war das Verhältnis zwischen Rikyu und Hideyoshi angespannt.
Dieser ordnete deshalb den rituellen Selbstmord Rikyus an.
Ungeklärt ist der genaue Grund. Angeblich redeten Hideyoshis Berater ihm ein, dass Rikyu an einer verschwörung gegen ihn beteiligt war.
Rikyu konnte noch ein Todesgedicht verfassen:
Ich hebe das Schwert,
Dies mein Schwert,
Lang in meinem Besitz
Die Zeit ist am Ende gekommen.
himmelwärts werfe ich es hinauf!
Rikyus Grab befindet sich im Jukōin-Tempel in Kyoto.
Zu Rikyus Teezeremonie gehörten Schlüsselaspekte, darunter die rustikale Einfachheit, die Direktheit des Ansatzes und die Ehrlichkeit mit seinem Selbst.
Es existieren drei Hauptwege der Teezeremonie Omotesenke, Urasenke, und Mushakōjisenke. Alle beziehen sich auf Rikyus Teeweg.
Sein Name Rikyu leitet sich ab von seiner Weihung als Priester.
Damels durfte Bürger nicht den Palast betreten.
Damit Rikyu dies dennoch durfte wurde er zum Priester geweiht und erhielt den Namen Rikyu. Sein bürgerlciher Name war Yojiro Tanaka.
Sen no Rikyu`s Teeschulen
Es gibt drei Senschulen des Teeweges auch San-Senke genannt.
Die Teezeremonien sind essentiell für die japanische Kultur. Sen no Rikyus Betonung der Gleichheit, Wahrheit, Direktheit und Bescheidenheit im Teeraum revolutionierte die Etikette, Ästhetik und Denkweise seiner Zeit.
Es gibt die Omotesenke, Urasenke und Mushakoji Senke. Diese gehen auf Sen no Rikyu zurück.
Die San-Senke entstanden aus der Tatsache, dass drei der vier Söhne des Genpaku Sotan (Sen no Rikyus Enkel) jeweils ein Teehaus bauten, und die Aufgabe übernahmen die Teeideale ihres Großvaters Sen no Rikyu weiterzugeben und für zukünftige Generationen zu erhalten.
Es gibt kleinere stilistische Unterschiede der Schulen. So rührt die Omotesenke den Tee weniger, als die Urasenke, sodass weniger Schaum entsteht.
Das Fushin-an Anwesen, wo der zur dritten Generation gehörende Sotan lebte, ist Heimat und Sitz der Omotesenke-Schule.
Diese Schule ist berühmt für ihren repräsentativen Teeraum den Fushin-an (不審庵) .
Chanoyu, die Teezeremonie, wurde seit über 400 Jahren im Omotesenke Fushin-an weitergegeben. Chanoyu ist die Art und Weise wie der Tee eingenommen wird.
Durch die Teezeremonie soll eine spiritulle Verbindung zwischen Gastgeber und Gast hergestellt werden. Der Gast dankt dem Gastgeber. Die Kitayama Kaikan in Kyoto ist ein relativ moderner Omotesenke-Sitz, wo Omotesenke Ausstellungen, Vorträge und andere Bildungsprogramme für die breite Öffentlichkeit sponsert.
1949 wurde die Fushin’an Foundation gegründet, die für die Lehre der Teezeremonie zuständig ist.
So werden große Teezeremonien sowohl im Teehaus, als auch in Tempeln abgehalten. Des Weiteren existiert eine eigenen Bibliothek.
Der Hauptsitz der Urasenke-Schule wurde durch Rikyus Enkel Sen Sotan oder Genpaku Sotan errichtet.
Sen Sotan baute sich ein Ruhestandsteehaus. Dieses ist das berühmte Konnichian-Teehaus der Urasenke-Schule.
Die Mushakoji Senke-Schule wurde durch Rikyus Urenkel Ichiō Soshu begründet. Er baute sein eigenes Teehaus das Kankyū-an. Diese Schule besteht in der 14. Generation.
Ichiō Soshu wurde Tee-Lehrer beim Matsudaira Clan in der Provinz Takamatsu, Sanuki Bis zur Meiji-Restauration (kaiserliche Machterneuerung), war die Familie von Generation zu Generation im Dienst des Matsudaira Clans von Takamatsu.
Zu den Schulen gehören auch typische Gedichte zum oder über den Tee.
Alle drei Schulen bestehen bis heute und ihre Ableger können sogar in Europa authentisch wahrgenommen werden.