Grüner Tee.life

1000 Jahre Teezeremonie

1000 Jahre Teezeremonie

Mehr als 1000 Jahre Teezeremonie

710 Zu Beginn der Nara-Zeit in Japan wird bereits in einigen Tempeln Tee angebaut und von Priestern und Adligen als Heil bringendes Getränk konsumiert.

729 Kaiser Shoumu führt eine religiöse Zeremonie namens Incha ein. Während dieser Zeremonie wird den Mönchen Tee für ihre Meditation gereicht.

760 Wird das erste bekannte Werk eines buddhistischen Priesters namens Lu Wu geschrieben. Diese Werk beinhaltet die ersten Methoden für die richtige Zubereitung, die Verwendung von Teegefäßen als auch die Temperatur des Wassers.

794 Beginn der Heian-Zeit in Japan, Kyoto wird zum Zentrum der japanischen Teezeremonie.

1053 Das Buch Cha Lu wird vom chinesischen Kalligraph Tsan Hsiang geschrieben. In diesem Werk bezieht sich Tsan Hsiang auf die Herstellung von zu Pulver zermahlenen Tee, dem Vorläufer des Matcha Grüntees wie er später in der japanischen Teezeremonie Verwendung fand.

1107 Der Chasen, ein Teebesen für die Matcha-Zubereitung, wurde zum ersten Mal vom chinesischen Kaiser Hui Tsung in seinem Buch Ta Kuan Cha Lun erwähnt. Hier wurde bereits die detaillierte Zubereitung des pulverisierten Grüntees beschrieben.

1191 Nachdem Myoan Eisai Japan in Richtung China verließ um Buddhismus zu studieren, kehrte er einige Jahre später mit Teesamen aus China zurück, um diese im nördlichen Kyushu zu pflanzen.

1206 Der Kouzanji Tempel in Kyoto erhielt einige Teesamen von Myoan Eisai, dessen Gründer Myoe hinterließ Japan zahlreiche nationale Schätze und wichtige kulturelle Eigenschaften.

1211 Das Buch Kissa Youjouki ( Gesund bleiben durch das trinken von grünem Tee ) wird von Eisai verfasst und beschreibt viele Aspekte des rasch wachsenden Tee-Konsum.

1324 Kaiser Go-Daigo Sohn des Kaisers Go-Uda hielt eine wichtige Teeversammlung für Adlige und Shogune in seinem Palast.

1336 Aus Angst vor Rebellionen der Samurai wurden Teeversammlungen vom General Takauji verboten. Die Teeversammlungen der Samurai wurden häufig genutzt, um eine bestimmte Clan-Politik zu diskutieren.

1343 Nach einigen Verwerfungen wurde das Verbot für Teeversammlungen wieder aufgehoben.

1416 Das Haus des 1.Prinzen Fushimi einem Zweig der kaiserlichen Familie hält eine wichtige Teeversammlung ab.

1467 Während des japanischen Bürgerkrieges wird der Daitokuji Tempel abgebrannt. Auf dem Gelände des Daitokuji Tempel befinden sich weiter kleinere Tempel-Anlagen, welche unbeschadet bleiben und besondere Teestuben besitzen.

1469 Sumitane Furuichi wurde heimlich von Murato Shuko in Kunst unterrichte und hielt die erste Rinkan-Teezeremonie. Rinkan bedeutet wörtlich „im Wald“.

1476 Ein großes Buch und sehr umfassendes Buch Kundaikan Socho-ki wurde vom Dichter, Maler undBerater der japanischen Teezeremonie Noami geschrieben. Kundaikan Socho-ki enthält Beschreibungen und Zeichnungen von Teeutensilien und Tuschmalereien.

1502 Mitbegründer der japanischen Teezeremonie Murata Shuko verstirbt.

1548 Die Tennōjiya kaiki Tagebücher über Teeversammlungen aus drei Generationen werden von Tsuda Sotatsu geschrieben.

1555 Takeno Joo ein Meister der japanischen Teezeremonie und Lehrer Sen no Rikyu´s verstirbt.

1585 Kaiser Ogimachi verleiht Sen no Rikyu den Titel “Koji”, eine buddhistische Bezeichnung.

1587 Toyotomi Hideyoshi hält die große Teezeremonie von Kitano. Teilnehmer und Berater waren unter anderem Sen no Rikyu, Tsuda Sogyu und Tsuda Sokju.

1591 Nach politischen Verwerfungen wird Sen no Rikyu von Toyotomi Hideyoshi zu religiösem

Selbstmord verurteilt. Die letzten Worte Rikyus wurden als Fers niedergeschrieben:

Willkommen bei dir,

O Schwert der Ewigkeit !

Dies mein Schwert,

Lang in meinem Besitz,

Die Zeit ist am Ende gekommen.

himmelwärts werfe ich es hinauf.

1618 Oda Uraku konstruiert Jo-an in der Kenninji Tempel-Anlage.

1625 Der Bau der Kaiservilla Katsura wurde fertiggestellt. Das Anwesen besteht aus einer Shoin Villa, einer Teehütte und einem brillianten Landschaftsgarten.

1680 Yamada Sohen schreibt das Buch Sado Benmo Sho.

1700 Das Buch Chawa Shigetsu Shu wird von Kusumi Soan geschrieben.

1787 Kokon meibutsu Ruiju wird von Matsudaira Fumai geschrieben. In achtzehn Bänden werden alle Teezeremonie-Geräte erfasst.

1811 Die Ursprünge der Seto-Ware werden im Buch Seto-Toki Ransho von Matsudaira Fumai beschrieben.

1898 Dai Nihon Chado Gakkai, eine Stiftung für japanische Teezeremonie inkl.Sencha Teezeremonie, wird von Tanaka Sensho gegründet.

1906 Tanaka Sensho veröffentlicht das Buch Chazen Ichimi

1906 Okakura Kakuzo veröffentlicht in New York sein später weltberühmtes Werk „Das Buch des Tees“.

Die Prägung der japanischen Teezeremonien der unterschiedlichen Epochen

Das Trinken von grünem Tee ist seit etwa dem viertem Jahrhundert in China bekannt und erreichte Japan während der Tang-Dynastie um das sechste Jahrhundert. Zu dieser Zeit pflegten die beiden Länder einen intensiven kulturellen Austausch und die ersten Teesamen erreichten Japan.

Jedoch dauerte es bis zum achten Jahrhundert bis die Teezeremonie in Japan zum ersten Mal schriftlich Erwähnung fand. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die damalige feierliche Zeremonie mit dem heutigen Abläufen noch wenig gemein hatte. Historiker gehen davon aus, dass das Buch Cha-Ching von einem buddhistischen Priester, den heutigen Stil der japanischen Teezeremonie weitgehend beeinflusste.

Im Verlauf der japanischen Nara-Zeit ( 710-794 ) wurden Tee in einigen wenigen Teilen Japans gezüchtet oder angebaut und überwiegend von Priestern und Adeligen als Medizin verwendet. Durch die negativen Entwicklungen der Beziehungen beider Länder, waren die Japaner gewissermaßen gezwungen ihre eigenen Formen und Traditionen zu entwickeln und zu prägen.

Während der Nara Zeit bis zur Heian-Zeit ( 794-1192 ) galt Tee als seltene und wertvolle Ware, welche ein Konzept auf basiert Regeln und Formalitäten mit sich führte. Erst als der Begründer des Zen-Buddhismus Myoen Eisai von seinem Studium aus China zurück kehrte und den ersten Tempel der Rinzai-Sekte baute, bildeten sich langsam die Grundlagen der japanischen Teezeremonie wie wir sie heute kennen. Eisai wandelte die Verwendung des Tees von der Medizin zum religiösen Getränk.

Auch war es Esai, der in seinem Buch Kissa Yojoki (gesund bleiben durch das trinken von grünem Tee ), einen weiteren Meilenstein der japanischen Zeremonie-Kultur schuf. Er nahm an, dass das Trinken von Tee einen bestimmten Nutzen für die Gesundheit und Kuren hat. Nach Eisai entwickelte sich der Tee zu einem Heilmittel für sämtliche Krankheiten und dies möglicherweise der Grund für die sich rasch entwickelnde Popularität.

Tee wurde überwiegend im Bezirk Uji angebaut und begann sich im dreizehnten Jahrhundert unter den Samurai von dort aus in ganz Japan auszubreiten. Die Samurai trugen die durch ihre Liebe zur Teezeremonie maßgeblich zur weiteren Entwicklung und Popularität bei. Vermutlich geht auch dieser Brauch , einer Weitergabe der Teeschale, auf die Samurai-Klasse zurück.

Diese veranstalteten riesige Teepartys auf denen die Fähigkeit der Gäste getestet wurde zwischen echtem Tee und anderen Tees zu unterscheiden. Schnell begleiteten Wetten das Event und wertvolle Preise wurden an den Gewinner übergeben.

Es entwickelte sich ein stetig anwachsender Contest zu erst mit zehn Tassen Tee, dann zwanzig, dreißig und zum Schluss einhundert Tassen Tee. Da nicht davon auszugehen ist, dass jedem Teilnehmer 100 Tassen zur Verfügung gestellt wurden, gingen die Gäste sehr wahrscheinlich von Tasse zu Tasse.

Die Muromachi Zeit war geprägt von verschiedenen architektonischen Transformationen, vom formalen Stil der Heian-Zeit zum vereinfachten Stil der Samurai. Eine weitere Transformation vom Samurai Stil zum Shoin Stil, der einige Elemente der Tempel Architektur in sich trug, durchlebte die Teezeremonie während dieser Zeit. Verschiedene Designelemente der heutigen Teezeremonie in Japan wie beispielsweise die Tokonoma oder der Tsuke-shoin haben ihren Ursprung in eben jener Muromachi-Zeit.

Ebenso hat die Tatami-Matte, die zum Boden bedecken dient, ihren Ursprung im Shoin-Stil.

Der Gründer der Chanoyu-Zeremonie und Zen-Priester Murata Shokou galt als einer der besten Designer kleiner Teestuben und wurde als Vater der Teezeremonie bekannt. Während der Adel die Teezeremonie von der Samurai Klasse genoss, begannen Shokou´s Jünger in kleineren und weniger

verschwenderischen Zimmern kleine Teeveranstaltungen, die ihren Status angemessen waren. Murata Shokou trat bereits im Alter von elf Jahren dem Priestertum des Shoumyou Tempel bei und verließ dieses mit zwanzig Jahren um bei Lehrer Ikkyuu Soujun die Zen-Meditation zu üben.

Nachdem er eine Auszeichnung für sein tiefes Verständnis des Zen erhielt, verbrachte Murata Shokou den Rest seines Lebens in einem Teezimmer in Nara um die Teezeremonie zu perfektionieren und Unterricht an interessierte Schüler zu geben. Murata Shokou bevorzugte die intime und persönliche Atmosphäre eines kleinen Raumes, mit maximal fünf bis sechs Gästen.

In einem Brief an einen Schüler skizzierte er sein ganz eigenes Konzept der Chanoyu-Zeremonie und seine eigene Philosophie der Ästhetik. Seine Idee der Einfachheit, das Verständnis einer ästhetischen Qualität nüchterner Keramik aus Bizen und Shigaraki unterstrich seine Mühe, die beste Kombination von chinesischen und japanischen Tee Utensilien zu finden, zu studieren und zu lehren.

Am Ende der Muromachi-Zeit erreichte Japans Tee-Kultur ihren Höhepunkt und Anhänger des Tees wurden verschiedene Bezeichnungen gegeben. Chanoyusha war der Name für einen professionellen Lehrer der Teezeremonie.