Grüner Tee.life

Kyusu

Seit der Einführung des grünen Tees in Japan entstand auch die erste Keramik-Kultur, welche Japan aus Yixing in China erreichte. Ab diesem Zeitpunkt begann die erste Produktion japanischer Teekannen um Sencha zuzubereiten. Das Design des japanischen Teepotts entwickelte sich rasch weiter und unterschied sich deutlich vom chinesischen Vorbild. Die japanische Teekanne wird als

Kyusu

Zu den bekanntesten Töpfer-Orten zählen unter anderem: Banko in der Präfektur Mie ( Banko Yaki ), Tokoname in der Präfektur Aichi und Hagi in der Präfektur Yamaguchi. Alle dies Keramik-Werkstätten produzieren Ton mit einem sehr hohen Anteil mineralischer Stoffe. Die verschiedenen Arten des Tons, bewirken einen unterschiedlichen Geschmack des Grüntees während seiner Zubereitung. Dies ist auf einzigartige Wechselwirkungen zwischen den im Wasser und in der Teekanne befindlichen Mineralien zurückzuführen.

Kyusu (急 須) bezeichnet, während Teekannen aus Yixing Cha-hu ( 茶壺) genannt werden. Keramik mit langer Tradition

Eisen oxidiert zu Magnetit, wenn es unter Zufuhr von erhöhtem Sauerstoff gebrannt wird. Anderseits entsteht Hämatit, wenn während des Brandes weniger oder gar kein Sauerstoff zugeführt wird. Das heißt das mit gleichem Ton zwei völlig unterschiedliche Kannen hergestellt werden können, welchen den Geschmack des Grüntee unterschiedlich beeinflussen. Eine Reihe von Teekannen wird mit ursprünglichem schwarzen Ton produziert.

Bei diesen ist es der Stoff Mangan der diese Kyusu dominiert. Mangan wird schwarz, wird bei dessen Brand Sauerstoff zugeführt. Auch natürlicher oder gemischter Ton wirkt sich unterschiedlich auf den Geschmack des Tees aus. Hier wäre vor allem Banko und Tokoname für ihren natürlichen Ton und deren Öfen zu nennen. Die in Banko genutzten Reduktionsöfen arbeiten mit verringertem Sauerstoff.

Banko Ton verträgt auch sehr hohe Temperaturen von bis 1200°C sehr gut. Diese hohen Brenntemperaturen sorgen für einen porösen Ton, welcher wiederum den Grüntee bei seiner Zubereitung geschmacklich beeinflusst.

Der Banko Ton sowie dessen Brand sorgen für einen weichen, glatten und harmonischen Geschmack, ganz gleich welches Getränk zubereitet wird. Selbst der Geschmack von Wein soll sich bei einem Genuss aus Banko-Tongefäßen positiv auswirken. Weit über den Prozess des normalen Dekantieren hinaus. Dies ist vermutlich auf den 6-7% Eisenanteil im Banko-Ton zurückzuführen.

Wasserzubereitung in Gusseisenkessel

Ein weiteren Vorteil für einen exklusiven Teegeschmack, bietet das kochen des Wassers in einer Gusseisen-Kanne. Die Verwendung dieses gekochten Wasser bewirkt mehr Geschmacks-Intensität und gibt einen angenehmen lang anhaltenden Nachgeschmack. Für Teekenner, welche versuchen möchten Geschmacksintensität und Nachklang zu steigern, sollten die Wasserzubereitung in einem Gusseisenkessel ausprobieren.

Kyusu Pflege

Scheuern Sie die Kyusu nicht mit abrasiven Pads. Nutzen Sie am besten weiche oder Microfaser-Tücher !

Verwenden Sie keine Reinigungsmittel. Spülen Sie die Kyusu lediglich mit Wasser aus !

Entfernen Sie restliche Teeblätter nach jedem Nutzen sofort und spülen die Kanne anschließend mit kochendem Wasser aus !

Wischen Sie die Kanne trocken während diese noch warm ist !

Kyusu made in Japan

Der perfekte grüne Tee aus einer Hagi-Kyusu

In Japan, auf der Hauptinsel Honshu, in der Provinz Yamaguchi befindet sich auf einer Insel an der Küste die uralte und einzigartige Stadt Hagi. Heute spielt diese fast sagenumwobene Stadt mit etwa 50.000 Einwohner in Japan eine fast unbedeutende Rolle, doch war Hagi einst eine sehr bedeutende Metropole und die Heimat des Mori Clans.

Die Reste der Burganlage Hagi Joseki künden auch noch heute von dieser fün dieser glorreichen Zeit. Zahlreiche Samurai und einflussreiche Feudalherren nannten Hagi ihr Zuhause. In der Stadt befand sich ein großes Viertel der Samurai und viele Tempel entlang der Burgen-Unterstadt prägten das einstige Bild dieser eindrucksvollen japanischen Stadt.

Die heutigen Besucher von Hagi erblicken in den Vierteln Jōkamachi und Horiuchi am Aiba Kanal Hagis Schönheit aus dem 17.Jahrhundert, denn die alten Gemäuer jener Feudalzeit sind weitgehend erhalten geblieben. Neben Hagis Keramik ist dies auch ein Grund für den weltweiten Bekanntheitsgrad dieser faszinierenden Stadt.

Viele Touristen strömen zudem auch in der Nähe der Stadt auf einem Berg liegenden Toko ji Tempel, dem japanischen Tempel des östlichen Lichts. Dieser ist gleichzeitig die Begräbnisstätte des Mori-Clans. In unmittelbarer Umgebung liegt auch das Grab des berühmten Samurai Yoshida Shoin, ein angesehener Lehrer und Revolutionär, welcher 1859 zum Tode verurteilt wurde.

Die unverwechselbare und besondere Keramik aus Hagi

Doch nicht nur wegen der traditionsreichen Historie gelangte die Stadt Hagi zu ihrem Ruhm, sondern auch als bedeutende Töpfer- und Keramikstadt. Die Keramikarbeiten aus Hagi und Umgebung sind über Japans Grenzen hinaus bekannt und werden bei vielen typischen japanischen Teezeremonien benutzt. Aber auch nicht Asiaten lieben die einzigartigen Töpfereien aus Hagi, wie beispielsweise Teegeschirr, Vasen, Sake-Gefäße oder Figuren. Hagi-Keramik erkennt man an ihrer hellen Glasur mit zahlreichen kleinen Rissen, dem in Fachsprache bezeichneten Krakelee-Muster.

Die charakteristische Farbe und Struktur der Hagi-Keramik ergibt sich durch einen sehr speziellen Ton (den daidō tsuchi) und dem einzigartigen Brennvorgang, bei dem Kiefernholz als auch Holz-und Reisstroh-Asche eine signifikante Rolle zukommt. Von Hand gemalte Motive auf Keramiken aus Hagi sind nur ganz selten zu finden. Je älter ein Teekeramik aus Hagi ist, umso edler ist sein Erscheinungsbild.

Gerade der in Japan so verehrte Grüntee, der seine grüne Farbe durch besondere Verarbeitungsprozesse weitgehend bewahrt, gibt der Glasur ihren einzigartigen Farbton. Zurück geht die Hagi-Keramik vermutlich auf zwei koreanische Brüder, I Chak-kwang und I Kyung am Anfang des 17.Jahrhunderts. Die frühsten in Hagi entstanden Teeschalen waren deshalb auch lediglich Kopien der aus Korea in Japan eingeführten Teeschalen der Joseon-Dynastie. Erst im Laufe einiger Jahrhunderte entwickelte sich der für Hagi sehr charakteristische und ganz eigene Stil.

Besonders beliebte Objekte aus Hagi sind die Kyusu oder verschiedenen Teeschalen. Oft unterscheiden sich Keramiken von Künstlern aus Hagi beträchtlich in Form oder durch verschieden Glasuren, doch für Liebhaber dieser wunderbaren Keramik bleibt der Hagi-Touch erkennbar.

Roter Ton für den besonderen Geschmack

Für Teekenner und Sammler von Teekannen aus Japan und China, ist roter Ton sehr gefragt und beliebt. Grund hierfür sind die besonderen Eigenschaft von rotem Ton. Ein lang anhaltender, weicher und glatter Geschmack sowie die Eigenschaft jede Art von Tee, sei es grüner Tee, Oolong oder sonstige Sorten, darin zubereiten zu können, lassen die Herzen eines jeden Tee-Enthusiasten höher schlagen.

Natürlich gibt es hohe Qualitätsunterschiede und verschiedene Arte des roten Tons, jedoch weisen alle einen hohe Eisengehalt und geringere Anteile von Zink,Kupfer oder Magnesium auf. Die Brenntemperatur einer Kyusu aus rotem Ton beträgt etwa 1100 C° und kann dank der kleineren Partikelgröße, mit diesen vergleichsweise niedrigen Temperaturen gebrannt werden.

Trotz der niedrigen Brenntemperatur bleibt beim roten Ton eine hohe Porosität erhalten. Eine hohe Porosität bedeutet, dass mehr Eisen-Ionen in den Tee abgegeben werden.

In Japan sind Keramikwerkstätten aus der Region Tokoname berühmt für die Herstellung von Teekannen aus rotem Ton. Ein exzellenter Keramikmeister oder Töpfer, bezieht seinen Ton von Reisfeldern auf denen dieser abgebaut wird. Die breite Masse jedoch kauft den Ton von Händlern oder japanischen beziehungsweise chinesischen Tonvereinigungen.

Die verschiedenen Tone wirken sich unterschiedlich auf den Geschmack oder Aromen des Tees aus. Die vorherrschende Meinung, jede Art von Ton wirke sich positiv auf den Geschmack des Tees aus, ist leider nicht richtig. Unterschiedlich gemischter oder schlecht gemischter Ton kann einen negativen Einfluss auf Geschmack oder Aromen haben. Leider ist es gängige Praxis Eisenoxid in weißen Ton zu geben, um eine rote Farbe der Kyusu zu erzeugen. Bei einer Herstellung dieser Art von Kannen ist davon auszugehen, dass sich eine positive Entwicklung des Geschmackes nicht entwickeln wird.

Der Effekt des bei Mischens ist, dass die Kanne ihre Porosität verliert und keine Eisenionen freisetzen kann.

Aus unserer Erfahrung sind rote Ton Kannen unter 30 € nicht erhältlich. Je nach Keramikmeister, Herstellungsart oder Ort beginnen die Preise mindestens ab 30 € und finden nach oben keine Grenze.

Viele Menschen glauben nicht, dass sich der Geschmack Ihres Lieblings-Grüntees deutlich verändert, wenn sie diesen in einer Kyusu aus rotem Ton zubereiten. Die Ursache für diese Interpretation liegt vor allen Dingen an der Konzentration auf den augenblicklichen Geschmack. Jedoch sollte die Aufmerksamkeit auf den Nachgeschmack und die Dauer des Nachgeschmack gelegt werden.

Man muss sich bewusst dem Nachgeschmack des Tees widmen und in der Lage sein, die unterschiedlichen Nuancen des Nachgeschmack zu identifizieren. Mit dieser Fähigkeit werden Sie dann in der Lage sein, die Qualität einer Zubereitung in einer Kyusu aus rotem Ton zu erleben und Ihren Grüntee ganz neu erfahren als auch genießen.